Stimmen von Eltern: Alvina
Einen Tag vor einem geplanten Kaiserschnitt in der 40. SSW wurde der Tod unserer Tochter festgestellt. Das Herzchen hatte einfach aufgehört zu schlagen. Es war wie in einem Alptraum, der sich so unwirklich anfühlte, aber einfach real war. Mal konnte ich nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, mir war alles egal, mal schrie ich vor Verzweiflung und Sehnsucht nach meinem Kind. Ich wollte einfach nur noch einschlafen, und nie wieder aufwachen.
Aber ich wachte auf. Und so unverständlich das für mich war, die Welt drehte sich weiter. Und ich lebte zunächst nur von einem Tag zum nächsten. Mein Mann und ich hatten glücklicherweise Eltern, die für uns da waren und die u.a. dafür sorgten, dass wir aßen. Und wir haben uns dafür entschieden, offen mit dem Tod unserer Tochter umzugehen und Gespräche mit unseren Freunden gesucht. Sie wussten nicht immer, was zu tun oder zu sagen war, aber das war nicht wichtig. Oft waren sie einfach nur bei uns, das hat schon gut getan. Wir haben unsere Tochter an einem wundervollen Ort beerdigt, den wir regelmäßig besuchen und neu gestalten. Und wir haben einander Zeit gegeben. Mein Mann und ich haben recht unterschiedlich getrauert und tun es immer noch. Aber wir sind offen mit unseren Gefühlen umgegangen und haben uns damit gegenseitig nicht „geschont“. Und wir haben uns erlaubt zu lachen, wir haben uns schöne Dinge gegönnt und haben begonnen darauf zu hören was wir brauchen und möchten, und weniger auf das was wir sollen oder müssen. Jetzt, nach fast einem Jahr, ist die Trauer immer noch da, aber längst nicht mehr so verzweifelt und hoffnungslos und andauernd. Sondern irgendwie ruhiger, leiser und begleitend.
Uli hat mit ihrer Arbeit definitiv einen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Der Rückbildungskurs (nie im Leben hätte ich zu einem „normalen“ Kurs gehen können!) war eine gute Mischung aus Bewegung und Zeit, sich auszutauschen und zu trauern (und zu lachen!)- wenn man wollte. Ich war plötzlich nicht mehr allein mit meiner Erfahrung, sondern es gab dort Frauen, die verstanden, was ich durchmachen musste, so traurig das auch ist. Außerdem haben mein Mann und ich auch das Paarseminar bei Uli und Andreas mitgemacht, was uns noch zusätzlich Raum für Austausch und gemeinsame Trauer gegeben hat.
So sehr ich mir wünschte, Uli und die Frauen aus meinem Rückbildungskurs, niemals kennenlernen gemusst zu haben, so dankbar bin ich gleichzeitig dafür, dass es sie in meinem Leben, wie es nun mal ist, gibt.